Abstract
The aim of the article is to take a look at the “canonical” Augustine, i.e. to look at his reception in order to better understand his thinking. The “official” Augustin is anything but tame. The canonization begins with the late Augustine and then continues through its importance for the history of theology, with the great works of his biblical theology being particularly influential. A look at theologians such as Johannes Scotus Eriugena, Bernhard of Clairvaux, Bonaventure, Richard of St. Victor or Thomas provides insight into the question of where and how Augustine became influential and what relationship Augustine's thinking has to that of numerous interpreters of Augustine. Finally, the article looks at a number of misperceptions of Augustine's reception. From the 19th century onwards, Augustine became increasingly the subject of scientific and position-related criticism, for example from feminists, but also from Balthasar. The accession to office of an “Augustinian” pope (Benedict understands their fruit.
ORIGINAL:
Das Ziel des Artikels besteht darin, den „kanonischen“ Augustin in den Blick zu nehmen, also seine Rezeption zu betrachten, um sein Denken besser zu verstehen. Dabei ist der „offizielle“ Augustin alles andere als zahm. Die Kanonisierung beginnt bereits beim späten Augustin und setzt sich dann durch die Bedeutung für die Theologiegeschichte fort, wobei gerade die großen Werke seiner biblischen Theologie einflußreich waren. Ein Blick auf Theologen wie Johannes Scotus Eriugena, Bernhard von Clairvaux, Bonaventura, Richard von St. Victor oder Thomas erlaubt einen Einblick in die Frage, wo und wie Augustin einflußreich geworden ist und in welchem Verhältnis das Denken Augustins zu dem zahlreicher Augustininterpreten steht. Schließlich betrachtet der Artikel eine Reihe von Fehleinschätzungen der Augustinrezeption. Ab dem 19. Jh. wurde Augustin immer mehr Gegenstand von wissenschaftlicher und positionsbezogener Kritik, etwa der Feministen, aber auch von Balthasar. Der Amtsantritt eines „augustinischen“ Papstes (Benedikt XVI.) verdankt sich u.a. auch der detaillierten Arbeit von Wissenschaftlern mit dem Ziel einer augustinischen Neubegründung der Theologie, die den „kanonischen Augustin“ als den Vater eines Konzepts von göttlicher Reinigung des Willens und der Liebe als deren Frucht versteht.
ORIGINAL:
Das Ziel des Artikels besteht darin, den „kanonischen“ Augustin in den Blick zu nehmen, also seine Rezeption zu betrachten, um sein Denken besser zu verstehen. Dabei ist der „offizielle“ Augustin alles andere als zahm. Die Kanonisierung beginnt bereits beim späten Augustin und setzt sich dann durch die Bedeutung für die Theologiegeschichte fort, wobei gerade die großen Werke seiner biblischen Theologie einflußreich waren. Ein Blick auf Theologen wie Johannes Scotus Eriugena, Bernhard von Clairvaux, Bonaventura, Richard von St. Victor oder Thomas erlaubt einen Einblick in die Frage, wo und wie Augustin einflußreich geworden ist und in welchem Verhältnis das Denken Augustins zu dem zahlreicher Augustininterpreten steht. Schließlich betrachtet der Artikel eine Reihe von Fehleinschätzungen der Augustinrezeption. Ab dem 19. Jh. wurde Augustin immer mehr Gegenstand von wissenschaftlicher und positionsbezogener Kritik, etwa der Feministen, aber auch von Balthasar. Der Amtsantritt eines „augustinischen“ Papstes (Benedikt XVI.) verdankt sich u.a. auch der detaillierten Arbeit von Wissenschaftlern mit dem Ziel einer augustinischen Neubegründung der Theologie, die den „kanonischen Augustin“ als den Vater eines Konzepts von göttlicher Reinigung des Willens und der Liebe als deren Frucht versteht.
Original language | English |
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Pages (from-to) | 115-128 |
Number of pages | 14 |
Journal | Zeitschrift fur Antikes Christentum |
Volume | 11 |
Issue number | 1 |
DOIs | |
Publication status | Published - 17 Aug 2007 |